im gedächtnis bleiben

Tagebuch einer Bildungsreise nach Israel

Jerusalem, die Stadt der Widersprüche

Es gibt wahrscheinlich kein extravagantes Attribut, mit dem die Stadt Jerusalem nicht schon belegt wurde. Demzufolge handelt es sich um die verrückteste Stadt der Welt, in der alles Politik und nichts normal ist. Jerusalem gilt als der empfindlichste Ort der Welt, der nicht bloß Zeitgeschichte atmet, sondern auch Weltgeschichte. Fakt ist, Jerusalem ist tatsächlich eine atemberaubende Stadt. Auch wenn man nur als Tourist kommt, auf den diverse Sehenswürdigkeiten warten, die in unzähligen Reiseführen mehr oder weniger erkenntnisreich beschrieben sind. Ganz unbefangen kann wahrscheinlich niemand nach Jerusalem reisen.
Der Besuch der Altstadt, wo Muslime, Christen und Juden in einander übergehenden Quartieren auf engsten Raum zusammenleben, ist für Außenstehende ein unbeschreibliches Erlebnis, die atmosphärische Dichte allgegenwärtig. Zudem sorgt unsere äußerst kompetente und liebenswerte ortskundige Begleitung dafür, dass wir einen Ausschnitt des Lebens in Jerusalem wahrnehmen, der uns sonst verborgenen geblieben wäre. Ohne die Hintergründe, die uns bei passender Gelegenheit erläutert und die Geschichten, die uns an den verschiedenen Stationen erzählt werden, hätten wir vieles einfach übersehen.
An allen Ecken und Enden treffen westliche und östliche Kultur aufeinander, allgegenwärtig vermischt sich Geschichte mit Gegenwart. Man entdeckt sehr schnell, wie viele außergewöhnliche Orte sich in diesem städtischen Lebensraum befinden. Beliebtes Etappenziel ist beispielsweise das Österreichische Hospiz. Die alte Pilgerherberge ist heute eine Jugendherberge, zu deren Obliegenheiten auch kultur- und religionsübergreifendes Engagement zählt. In Reiseführern wird der Ort vor allem als Oase der Ruhe im Trubel der Altstadt gepriesen. Doch in den Fluren liegen die Atmosphären im Widerstreit. Die gesegnete Erhabenheit einer Kirche, das distinguierte Ambiente der Kolonialzeit, der Lärm japanischer Touristengruppen und die Umtriebigkeit eines Cafehauses machen sich die Vorherrschaft streitig. Tatsächlich bekommt man in der Cafeteria eine gepflegte Wiener Melange plus Sachertorte und vom Dach genießt man den einmaligen Ausblick auf fast die gesamte Altstadt samt Tempelberg. Auf ebendiesem Dach treffen wir zusammen, um  das bisher Gesehene und die dazu erhaltenen Informationen zu   sortieren.
Jenseits von  Tourismustrubel und Basargeschäftigkeit erleben wir eine Stadt im latenten Ausnahmezustand. Haufenweise Absperrgitter stehen parat, schwer bewaffnete Soldaten patrouillieren durch Straßen und Plätze, oder stehen an irgendeinem Ort Wache. Es gibt Sicherheitszonen, stacheldrahtbewehrte Zäune und Mauern, okkupierte Wohnungen mit israelischen Nationalfahnen an der Fassade und bewaffneten Zivilisten auf dem Dach. Einsturzgefährdete Häuser, die weder betreten, noch von den Besitzern renoviert werden dürfen sind im muslimischen Viertel keine Seltenheit.  Hier und da sieht man ein an die Wand gesprühtes Hakenkreuz. Doch in jedem der separaten Viertel trifft man auf  plakativ zur Schau getragene Ressentiments gegen die Anderen.
Irgendwann biegen wir in den berühmtesten der Kreuzwege, die Via Dolorosa ein, die sich als enge, von Ortsfremden regelrecht verstopfte Gasse entpuppt. Die meisten sind ganz normale Touristen, zwischen denen spirituell Beseelte aus aller Herren Länder ausgeliehene Holzkreuze bergan schleppen. Kaum verwunderlich, dass Jerusalem eine der wenigen Städte ist, nach denen ein eigenes Krankheitsbild benannt ist. Beim „Jerusalem Syndrom“ handelt es sich um eine durch kulturelle oder spirituelle Reizüberflutung ausgelöste Störung, die nach internationalen Diagnoseschlüssel als akut und vorübergehend psychotisch klassifiziert  ist.
Gleich um die Ecke liegt die Grabeskirche. An diesem heiligen Ort ist die Entwicklung irgendwann zum Stillstand gekommen. Geschichten von Streit und Misstrauen schweben durch den Raum. Weil sich die verschiedenen Konfessionen nicht über die innovative Instandhaltung der Kirche einigen können, bleibt an diesem Ort das Meiste zwangsläufig wie es schon immer war. So stehen Leitern seit Jahrhunderten an Ort und Stelle, die irgendwann einmal einen praktischen Sinn erfüllt haben, aber die seit jenem fernen Tage niemand mehr wegräumen darf. Jede Nacht wird je ein Priester der fünf konkurrierenden Konfessionen in die Kirche eingeschlossen, um misstrauisch darüber zu wachen, dass keiner der anderen eigenmächtig irgendwelche Veränderungen vornimmt. Die Schlüsselgewalt obliegt übrigens seit Generationen einer muslimischen Familie. Laut Geschichtsinterpretation könnte der erste Krimkrieg von 1853 – 56 auf einen Konfessionsstreit zurückgehen. Und erst vor zehn Jahren machen Priester der griechisch-orthodoxen und der armenischen Kirche Schlagzeilen, weil sie sich an diesem heiligen Ort eine Prügelei liefern. Man stellt sich die Frage, in wieweit Integrität und Vertrauen tatsächlich Triebfedern für das Zusammenleben in größeren Gemeinschaften sind.
Ein eigens Kapitel im Geschichtsbuch kreativer Konfliktbewältigung hat auch das berühmte Goldene Tor verdient. Wir betrachten es über ausgedehnte Grabsteinfelder hinweg, vom noch berühmteren Garten Gethsemane aus. Dabei erfahren wir, dass das Tor auf Geheiß Sultan Süleymans des Prächtigen gleich nach dem Wiederaufbau zugemauert wurde. Und zwar entweder um ganz pragmatisch zu verhindern, dass der Messias am Ende aller Tage durch diese Pforte in die Stadt einkehren kann, so wie es der jüdische Glaube weissagt. Oder aber als Teil des strategischen Konzeptes, den Tempelberg zu schützen. Der Tempelberg blickt auf eine todernste und bis heute überaus folgenschwere Geschichte zurück, hier bündeln sich die Schicksale von Völkern. Dieses schwer zugängliche Areal ist bezeichnendes Beispiel dafür, dass symbolüberladene Orte hautsächlich Geschichten zu erzählen haben, die von Konflikten und Auseinandersetzungen handeln. Ziemlich wahrscheinlich gibt wenige Orte in dieser Welt, die von so viel Menschlichkeit geprägt sind.
Selbst als Tourist begegnet man in vielen Situationen einem Lebensraum im permanenten Ausnahmezustand und man fragt sich, wie das Zusammenleben in dieser Stadt überhaupt funktionieren kann. Die Meinung eines Außenstehenden, über gut, weniger gut oder überhaupt nicht funktionierende gesellschaftspolitische  und vor allem konsensfähige Konzepte, scheint hier komplett fehl am Platze. Die Gräben zwischen den Bevölkerungsteilen sind unendlich tief, die Abhängigkeiten, die offensichtlich weder zu beeinflussen noch zu steuern sind manifest und die von außen hereindrängenden politischen Einflusssphären mächtig. Mehr als einmal sind wir froh, dass wir eine ortskundige Begleitung haben, die uns nicht nur die geschichtlichen Fakten näher bringt, sondern die zugleich auch in der Lage ist, uns den Blick für die Lebenssituation der hier lebenden Menschen zu öffnen.

 

Für jedes Kind ein Stern

Im Osten Jerusalems liegt der Mount Herzl, der nach dem Begründer des modernen Zionismus benannt ist. Von der gleichnamigen Straßenbahnstation ist es nur ein kurzer Weg zur Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Auf der eigenen Webseite beschreibt sich Yad Vashem als lebendiges Denkmal des jüdischen Volkes für den Holocaust, das die Erinnerung an die Vergangenheit bewahrt und ihre Bedeutung an kommende Generationen vermittelt. Das 1953 gegründete Weltzentrum versteht sich heute als dynamische und lebendige Begegnungsstätte für Menschen aller Generationen und Nationen. Yad Vashem fühlt sich in besonderem Maße den vier Säulen der Erinnerung verpflichtet: Gedenken, Dokumentation, Forschung und Erziehung. Unser Besuch in Yad Vashem ist aufgeteilt in eine Führung durch das Außengelände und das Holocaustmuseum. Daran schließt sich eine Mittagspause mit gemeinsamen Essen und einer Gesprächsrunde an. Das ungeheure Ausmaß des Völkermordes in der Zeit der Shoah ist so unbeschreiblich, dass es manchmal hilfreich scheint, sich der Geschichte durch die schrittweise Betrachtung einzelner Ausschnitte anzunähern. So lebten beispielsweise Anfang der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts 30 Tausend Juden in Frankfurt und nach Ende des Krieges nur noch 140. Wo sind all diese Menschen geblieben? Eigentlich sollte jeder wissen, dass sie nach der Machtübernahme der National-sozialisten vertrieben, in Arbeitslagern ausgebeutet, deportiert und ermordet wurden. Insgesamt fielen dem Holocaust annähernd 6 Millionen Menschen zum Opfer. Besonderes Augenmerk verdient auch das Außengelände des Monuments. Hier befindet sich der Erinnerungspark, in dem Ölbäume für die „Gerechten unter den Völkern“ gepflanzt werden. Dadurch werden Nichtjuden geehrt, die während des Holocaust ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu retten. Nicht nur dem Gedenken der Opfer, sondern auch der Bewahrung ihrer Geschichte widmet Yad Vashem eine Riesenmenge an Energie. Es wird versucht den unzähligen unbekannten Schicksalen eine Lebenserinnerung und ein Gesicht zurückzugeben. Doch bis heute gibt es noch über zwei Millionen Menschen, die bisher nicht identifiziert werden konnten. In Yad Vashem hat man architektonische Elemente mit denen des Erinnerns und Gedenkens perfekt in Einklang gebracht und es ist bemerkenswert, welche symbolische Kraft darin verborgen liegt. Die beeindruckende Architektur des Museums führt den Besucher im Zick-Zack-Weg durch verschiedene Galerien und damit durch die verschiedenen Phasen, von den ersten Ausgrenzungen bis hin zur systematischen Ermordung der europäischen Juden. Am Ende führt der Weg aus dem Gebäude auf die Aussichtsterrasse, die einen Ausblick auf das heutige Jerusalem freigibt. Ein besonders brillantes Bauwerk ist die Kindergedenkstätte, in der der 1, 5 Millionen ermordeter jüdischer Kinder gedacht wird. Über einen Metallsteg läuft man in einen dunklen Raum, der gleich einer Galaxie End- und Bodenlosigkeit vermittelt und in dem tausende Lichter wie Sterne leuchten. Jeder einzelne ist einem ermordeten Kinde gewidmet, dessen Name, dessen Alter und dessen Herkunftsland nach und nach hörbar durch den Raum schweben.

 

„Wir lieben Fußball. Und wir leben“

Unsere Reise führt uns zum Beit Terezin. Ein Ausstellungsbesuch, ein Vortrag mit Filmvorführung und Diskussion und sogar ein Zeitzeugengespräch stehen auf dem Programm. Das Zentrum für die Überlebenden des Ghettos Theresienstadt wurde von diesen selbst gegründet, um einen gemeinsamen Treffpunkt zu haben, Erinnerungen wach zu halten und die eigene Geschichte an kommende Generationen weiterzugeben. Es ist in einem Kibbuz in der Nähe der israelischen Stadt Netanya angesiedelt.
Es ist vor allem der Geist, der das Beit Terezin beseelt, der einen berührt. Wenn man sich in den Räumen der Ausstellung bewegt, wird man mit Erinnerungen einer schrecklichen Vergangenheit konfrontiert, taucht aber  zugleich in die Geschichte der unzähligen Menschen ein, die durch ihr Schicksal das Beit Terezin initiierten und noch heute prägen. Das wirklich Beeindruckende ist, dass für all diejenigen, die dem Beit Gestalt verleihen, nicht die Erinnerung an das, was die Menschen ertragen mussten, im Vordergrund steht. Sie alle und damit zugleich auch deren Gäste (also wir), werden davon inspiriert, was getan wurde, um zu überleben. An diesem Punkt, drängt sich die Geschichte des Fußballs im Ghetto Theresienstadt als Beispiel geradezu auf, zumal uns die Faszination, die der Fußball ausübt, nicht fremd ist. Die meisten wissen nicht einmal, dass im Konzentrationslager Theresienstadt organisiert Fußball gespielt wurde. Auf der einen Seite wird das Fußballspiel, neben Handwerk, Kunst und Kultur, von den Nationalsozialisten gefördert, um damit alltägliche Normalität vorzutäuschen. Es entsteht sogar ein Dokumentarfilm über das Leben im Ghetto Theresienstadt mit dessen Hilfe die beunruhigende Fragen stellende Welt beschwichtigt werden soll. Der Film „Theresienstadt“, der fälschlicherweise auch unter dem Namen „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ bekannt ist, wird unter der Regie von Kurt Gerron gedreht. Man zwingt Kurt Gerron zu dieser Arbeit, deportiert ihn schließlich nach Auschwitz und ermordet ihn dort. Der Film wird übrigens nie öffentlich gezeigt. Auf der anderen Seite, und das ist für viele der Gefangenen das Wichtige, bringt der Fußball einfach auch ein Stück Normalität in den zerstörerischen Wahnsinn des Ghettoalltags. Anhand der Zeitdokumente können wir uns gut vorstellen, wie sich die Sportbegeisterten vollen Herzens diesem Stück Freiheit widmen, sofern sie irgend können. Es gibt eine Ghettoliga, deren Mannschaften nach ihrem Arbeitsort beispielsweise Fleischer, Bäcker, Kleiderkammer, Ghettowache oder Arbeitswache heißen, oder aber nach ihrer Herkunft Namen wie Hollandia, FC Wien, Fortuna Köln oder Praga tragen. Es gibt Spielpläne, Tabellen und sogar eine Fußballzeitung. Für diejenigen, die mit Fußball nichts anfangen können, klingt es möglicherweise weltfremd, aber tatsächlich stiftet der Fußball im Ghetto Theresienstadt einen Teil Überlebenskraft. Und er hat damit eine sinngebende, hoffnungserhaltende und letztlich eine den Lebenswillen erhaltende Funktion. In dieser Atmosphäre bekommt die Aussage Der Mensch bleibt immer der Mensch in ihrer ganzen Bandbreite zwischen Tragik, Resignation, Hoffnung und Trost ihr volles Gewicht.  
Stellvertretend für einen tiefgreifenden Zwiespalt sollen zum Schluss zwei Zitate stehen, die man in der Fußballzeitung der Ghettoliga Theresienstadt, der boys paper „Rim Rim Rim“ finden kann:

"Bohemia Team" entered the field with two players missing – they left Theresienstadt on a transport.

For the last game of the seventh round the "Rapid" Team reported with missing players. Netl was injured and Sat went with a transport, in his place a player entered the field from whom not much was expected.”

 

Eine Geschichtsstunde der besonderen Art

Gespräche mit ZeitzeugInnen bieten die unvergleichliche Möglichkeit der Geschichte ein Gesicht zu geben.
Wir treffen Alisa Tennenbaum nach der Führung durch die Ausstellung.
Alisa wird am 3. September 1929 in eine traditionelle jüdische Familie in Wien geboren. Ihre Schwester Myriam ist damals bereits 7 Jahre alt. Ihr Vater Moshe Scherzer ist in Österreich geboren und ihre Mutter Edith in Galizien, im Süden Polens. In Wien besitzen die Eltern ein Geschäft für Hülsenfrüchte und  hier geht Alisa später auch in eine gemischte Schule, gemeinsam mit Juden und Christen. Diese Schule kann sie bis zum Anschluss Österreichs, am 12. März 1938, besuchen. Danach werden alle jüdischen Kinder von der Schule verwiesen. Ende Mai 1938 öffnet eine Schule nur für jüdische Kinder, die aber bereits am 10. November, einen Tag nach der sogenannten „Reichskristallnacht“ wieder geschlossen wird. Laut Alisa aufgrund der viel zu gefährlichen Situation für die Schüler und Schülerinnen dieser Schule. Alisa berichtet uns, wie am selben Tag eine nichtjüdische Frau zur Wohnung der Familie kommt und ihnen von der Verhaftung ihres Vaters erzählt. Zehn Tage später bekommt die Familie eine Karte von Vater aus dem Lager Dachau. Zu diesem Zeitpunkt haben viele Juden bereits versucht ein Visum für das Mandatsgebiet Palästina zu bekommen, dass aber nur 60 Jugendliche aus Wien erhalten – darunter Alisas Schwester Myriam.
Im Januar 1939 öffnet die Schule für jüdische Kinder wieder. Alisa sitzt im Unterricht, als eine Nachbarin sie über die Freilassung des Vaters aus Dachau unterrichtet. Alisa läuft sofort nach Hause, erkennt aber Ihren Vater nicht wieder. Sie sagt: “Er saß auf dem Bett und weinte. Sein Kopf war kahl geschoren. Papa hatte drei Monate um Österreich zu verlassen und durfte nur einen einzigen Koffer mitnehmen.”
Dank eines Briefes von Familienangehörigen, welche in Kanada leben, erhält der Vater ein Visum für Großbritannien. Dorthin reist er im April 1939 und versucht fortan Alisa und ihre Mutter nach Großbritannien zu holen. Die Mutter arrangiert für Alisa im Sommer 1939 einen Platz in den Kindertransporten nach England, so dass sie am 22. August 1939 Österreich verlassen kann. Ihre Mutter bleibt allein in Wien zurück. Alisa berichtet uns von ihrer Ankunft in Großbritannien: “In London hat man uns in einem großen Amphitheater versammelt. Ich habe in der Menge, die gekommen war, um die Kinder abzuholen meinen Vater gesucht, aber er war nicht da. Am Ende blieben nur ich und ein kleiner Junge übrig. Dann hat man mir ein paar Worte um den Hals gehangen: Richtung New Castle. Ich habe allein den Zug genommen und die ganze Fahrt über geweint. Ich hielt ein Deutsch-Englisches Wörterbuch in der Hand. Ein Priester und eine Frau, die Deutsch sprachen, haben mich beruhigt und mir geholfen am richtigen Bahnhof auszusteigen. Zwei jüdische Frauen, die sich um die Flüchtlingskinder kümmerten, erwarteten mich bei meiner Ankunft. Sie haben mich in ein Mädchenpensionat gebracht. Zwei Tage nach meiner Ankunft bin ich in die Schule gegangen. Die Lehrerin hat mir sehr geholfen.”
Eine Woche nach ihrer Ankunft, am 3. September 1939, hört sie Sirenen. “Ich dachte, es wäre für meinen Geburtstag!” In Wirklichkeit ist der Krieg ausgebrochen. Nach Ausbruch des Krieges bittet man sie, auf der Straße nicht mehr Deutsch zu sprechen, da das die Sprache des Feindes ist. In dieser Zeit bekommt Alisa zwar einen Brief von ihrer Schwester aus Palästina, aber sie hat weder Neuigkeiten von ihrem Vater in Großbritannien, noch von ihrer Mutter in Wien. Doch sechs Wochen später besucht sie ein plötzlich ein Mann in der Uniform der britischen Armee. Es ist ihr Vater. Fortan besucht er sie alle drei Monate, doch Neuigkeiten von ihrer Mutter gab es bis dahin nicht.   “Ich wusste nicht, was sich im Rest Europas abspielte. Im Pensionat kümmerte man sich darum uns abzulenken. Am 2. Mai 1945 ist ein Telegramm angekommen: Mama ist aus dem Lager Ravensbrück befreit worden und befand sich zur Erholung in Schweden. Ich habe sofort Telegramme an meinen Vater und an meine Schwester geschickt, um ihnen die wunderbare Neuigkeit mitzuteilen. Ich hatte einen Vater und eine Mutter, während meine Freundinnen niemanden mehr hatten. Ich fühlte mich schuldig.”
Sie erzählt, dass ihr Vater und sie ihr Überleben der Tatsache verdanken, dass sie nach England auswandern konnten. Die Mutter trifft die Familie erst im Januar 1946 wieder. Alisa berichtet weiter: “Mama hat erzählt, was ihr seit unserer Abreise passiert ist. Sie hat einen gelben Stern auf ihrer Kleidung tragen müssen. Eines Tages ist sie ins Ghetto von Lodz, nach Polen, geschickt worden. Danach hat man sie nach Auschwitz deportiert und dann in ein Arbeitslager in der Nähe von Berlin, wo sie in der Munitionsfabrik von Krupp arbeiten musste. Mama diente als Übersetzerin, weil sie Deutsch und Polnisch sprach. Danach ist sie nach Sachsenhausen und dann nach Ravensbrück deportiert worden. Am 28. April 1945 ist sie im Rahmen eines Gefangenenaustauschs nach Schweden gebracht worden. Bei ihrer Ankunft dort war sie 48 Jahre alt und wog nur 42 Kilo.”
Alisa Tennenbaum lebt heute mit ihrer Familie in Israel.

Wir bedanken uns bei den Menschen vom Beit Terezin, die uns an diesem Tage willkommen geheißen und begleitet haben, insbesondere auch bei Alisa Tennenbaum für die wertvolle Zeit, die sie uns gewidmet hat.

 

Hebron, die Stadt der Widersprüche

Der Nahostkonflikt ist vor allem durch die mediale Berichterstattung ein in Deutschland präsentes Thema, dessen Komplexität als Außenstehender oftmals nur schwierig zu verstehen ist. 
Eine Stadt, die als ein exemplarisches Beispiel der Auseinandersetzungen angesehen werden kann, ist Hebron.
Hebron liegt grade einmal 30 Kilometer südlich von Jerusalem und ist mit rund 200.000 Einwohnern eine der wichtigsten Städte im Westjordanland. Die Stadt gilt als eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Städte der Erde und spielt vor allem auch in der Bibel eine Rolle. Aus religiöser Sicht ist Hebron vor allem für Juden, Muslime, aber auch für Christen ein bedeutender Ort. Alle drei Religionen beziehen sich inhaltlich auf die Person Abraham, der als Stammvater gilt. In Hebron befindet sich das sogenannte Grab des Patriarchen, das Grab Abrahams. Aus diesem Grund gilt Hebron vor allem für Muslime und Juden als wichtige Pilgerstätte. Hebron befindet sich jedoch im Palästinensischen Autonomiegebiet, was vor allem in der Vergangenheit zu Konflikten zwischen Juden und Muslimen führte, da beide Parteien einen Zugang zur Grabeskirche Abrahams einfordern. Dementsprechend ist Hebron sowohl für Israelis, als auch für Palästinenser ein strategisch wichtiger Ort, auf den beide Streitparteien Einfluss nehmen wollen. Dies führt immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die schon mehrere Menschenleben gefordert haben. Der Konflikt in Hebron manifestiert sich vor allem durch die Präsenz beider Konfliktparteien im Zentrum der Stadt. Zum Großteil leben hier Palästinenser, aber auch Juden, die teilweise der Siedlerbewegung angehören. Diese spannungsgeladene Situation führte letztendlich dazu, dass die Stadt 1998 in zwei Zonen aufgeteilt wurde: H1 bezeichnet den größten Teil der Stadt, der ausschließlich den Palästinenser zusteht. In der Zone H2 leben dagegen jüdische Bewohner neben Palästinensern. H2 wird von der israelischen Armee kontrolliert, deren Aufgabe der Schutz der jüdischen Einwohner Hebrons ist. Zwischen beiden Zonen bestehen Checkpoints, die Unbefugten vom Zutritt zur jeweils anderen Zone abhalten soll. Hebron ist damit de facto eine geteilte Stadt mit einer äußerst hohen Militärpräsenz und einer konfliktreichen Geschichte.
Mit diesen grundsätzlichen Informationen ausgestattet, wollen wir uns selbst ein Bild der Lage in Hebron und der Atmosphäre in der geteilten Stadt machen. Von Jerusalem aus erreichen wir Hebron relativ schnell mit dem Bus, durch das Westjordanland, vorbei an Bethlehem und den Sperranlagen zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein erstes Bild von Hebron erhalten wir in der arabisch geprägten H1-Zone, die einen äußerst lebhaften Eindruck hinterlässt. Auf dem Basar der Stadt bieten Händler vor allem Früchte wie beispielsweise Granatäpfel oder Zitrusfrüchte an. Auf den ersten Eindruck ist der in Hebron vorherrschende Konflikt nicht spürbar. Dennoch hinterlässt die Stadt einen ärmlicheren Eindruck als die Städte in Israel, die wir bis dato besucht hatten. Je weiter wir uns der historischen Altstadt Hebrons nähern, umso spürbarer wird die konfliktgeprägte Atmosphäre. Israelische Armeeposten, die von Stacheldrahtzäunen umgeben sind, verdeutlichen den Eindruck einer geteilten Stadt. Die Teilung der Stadt führt vor allem dazu, dass viele ehemalige Bewohner der Altstadt, diese im Laufe der Zeit verlassen und ihre Geschäfte dort aufgegeben haben. Diese und weitere Informationen bekommen wir bei unserem Besuch bei „Women in Hebron“, einer palästinensischen Nonprofit-Kooperative. Dieser Zusammenschluss palästinensischer Frauen wurde 2005 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Produktion gestickter Textilien vor allem die Rolle von Frauen in Palästina zu stärken. Durch die Stickarbeit können die Frauen unabhängig von ihren Männern die eigene Familie finanziell unterstützen. Mittlerweile arbeiten dort circa 120 Frauen, was von den jeweiligen Ehemännern allerdings nicht immer gutgeheißen wird. Besonders interessant ist das Gespräch mit der Gründerin der Organisation, die uns unter anderem detailliert die Arbeit der Frauen, wie auch das Leben im geteilten Hebron darstellt. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist vor allem das progressive Selbstbild der Frauen im Islam, welches die Organisation offensiv vertritt.  Der Gedanke an die herzliche Gastfreundschaft, mit der man uns begegnet ist, begleitet uns durch den weiteren Tag.
Einen Ausblick über die gesamte Stadt erhalten wir auf dem Dach einer christlichen Friedensorganisation. Rund um uns herum können wir Soldaten mit Maschinengewehren im Anschlag beobachten, die das Treiben auf den Straßen aufmerksam verfolgen. Spätestens hier wird uns klar, welch extreme Situation in Hebron vorherrscht. Das Militär ist stets präsent und gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen israelischen Siedlern und Palästinensern sind grundsätzlich nur schwer auszuschließen. Vor allem die Trennung der Stadt in einzelne Gebiete, die nur Befugte betreten dürfen, hinterlässt ein beklemmendes Gefühl. So existieren beispielsweise mehrere Straßen, die ausschließlich von jüdischen Bewohnern Hebrons genutzt werden dürfen. Einzelne Checkpoints sorgen dafür, dass die Trennung der Stadt funktioniert. Dies führt in Hebron dazu, dass der Bezirk, in dem früher das gesellschaftliche Leben zuhause war, heute den Eindruck einer Geisterstadt hinterlässt. Die hochaufgeladene Atmosphäre, die sich vor allem in der H2-Zone ausbreitet, bleibt an uns hängen. Für die meisten Touristen, die nach Hebron kommen, ist es wahrscheinlich unvorstellbar, wie man in solch einer angespannten Situation leben kann.
Wir besuchen die Grabeskirche Abrahams, die ebenfalls geteilt ist. Ein Eingang ist den Juden, ein Eingang den Muslimen vorbehalten. Selbst in diesem heiligen Ort wurde der blutige Streit zwischen Juden und Palästinensern getragen, als der Siedler Baruch Goldstein 1994 in einem Massaker 29 Menschen ermordete. Die Einschusslöcher dieser Tat können wir bei unserem Besuch in der Kirche noch deutlich erkennen. Sie sind ein eindeutiges Zeichen dafür, wie aktuell die Spannungen sind. Allerdings ist im muslimischen Teil Hebrons weitaus weniger von diesem Streit zu spüren, als in der Zone H2. Wir erleben Hebron als eine Stadt der extremen Gegensätze, die ein sehr gutes Beispiel für den vorherrschenden Konflikt liefert, der im kleinen auf den Straßen Hebrons und im großen in weiten Teilen des Nahen Osten ausgetragen wird.
In unseren Köpfen hinterlässt der Besuch in Hebron viele weiterhin ungeklärte Fragen und die Erkenntnis, dass für den Außenstehenden ein Urteil über den Nahostkonflikt kaum möglich ist.

 

Vom Peres Center for Peace in Jaffa zur Eintracht in Tel Aviv

Verteilt auf zwei Sheruts geht es vormittags auf den Weg nach Tel Aviv. Wir fahren zum Peres Center for Peace und besuchen am Abend das Spiel der Eintracht gegen Maccabi Tel Aviv.  Das Peres-Center ist eine gemeinnützige NGO, welche sich für dauerhaften Frieden und Fortschritt im Nahen Osten einsetzt. Sie versucht das durch die Förderung von Toleranz,  sowie die Förderung wirtschaftlicher und technologischer Entwicklung.  Außerdem unterstützt die Organisation die Zusammenarbeit in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen.
Das Peres Center for Peace entpuppt sich als klobiger, moderner Beton-Kubus direkt am Strand, etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum von Jaffa entfernt. Empfangen werden wir von Dvir Zivan, dem Project Manager des Sport Department. Er ist wirklich nett, auch wenn sein modisch fragwürdiges Hemd, in den Farben des lokalen Fussballclubs Maccabi Tel Aviv, im Laufe des Gesprächs noch Thema werden sollte. Die gefühlten 10 Grad im Konferenzraum schmälern den Austausch in keiner Weise. Dvir erzählt uns die Geschichte des Peres Centers und der verschiedenen Begegnungsprojekte im Bereich Sport. Didaktisch klug bezieht er dabei unsere Gruppe in einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch ein. An diesem Morgen  erfahren wir das erste Mal, mehr von einer Initiative, deren pädagogischer Ansatz das Zusammenbringen bzw. Zusammenleben von israelischen und palästinensischen Kindern ist. Im Fokus steht dabei zwar der Sport, insbesondere der Fußball, doch die Angebote gehen auch darüber hinaus. Das Erlernen der jeweiligen Sprachen oder das gemeinsame Malen etc. sind ebenfalls Teil des Projekts. Dvir schilderte uns, wie schwierig es häufig ist, die Kinder zusammenzubringen. Ein Grund dafür ist, dass die jährlichen Fußballturniere ausschließlich in Israel stattfinden können, da Israelis sich nicht im palästinensischen Autonomiegebiet aufhalten dürfen. Allein Aufenthaltsgenehmigungen für die palästinensischen Kinder zu bekommen ist ein immenser bürokratischer Aufwand. Fast noch schwieriger ist es, die Vorbehalte der Eltern zu entkräften, welche diesen Projekten häufig entgegengebracht werden. Gerade das Fußball-Projekt ist aber mittlerweile sehr populär geworden. Dies liegt aber nicht zuletzt an der Reputation von Schimon Peres und der damit zusammenhängenden prominenten Unterstützung von Starfußballern wie beispielsweise Ronaldinho oder Lionel Messi.
Nach etwa 2 Stunden Austausch und einer Prognose für das am Abend stattfindende Spiel verabschieden wir uns. Dvir, der Mode-Narr, sollte Recht behalten.
Den Nachmittag nutzen wir dazu uns durch Jaffa nach Tel Aviv durchzufragen.
Nun sind wir also in Tel Aviv, eine Stadt, die sich im Gegensatz zu Jerusalem sehr europäisiert zeigt. Die Vorfreude auf das UEFA-Pokal Spiel welches, wie es der Zufall will, genau heute zwischen Eintracht Frankfurt und dem israelischen Meister Maccabi Tel Aviv ausgetragen wird, steigt im Minutentakt. Beim Bloomfield-Stadion zu Tel Aviv handelt es sich um ein eher kleines, veraltetes Bauwerk, das 1962 das Licht der Welt erblickte. Plötzlich war es 20.00 Uhr und das Spiel wurde angepfiffen.

 

Phoenix aus der Asche

Der Tag startet für die meisten Reiseteilnehmer schleppend, aber mittlerweile wird man vom Kassierer im Café zumindest schon mit Vornamen angesprochen. Die letzte Nacht hängt noch in den Knochen und irgendwie will man sich nicht erinnern, woher genau das kommt. Die Tageszeitung, die auf dem Zion Square verteilt wird, gibt Aufschluss. Die Überschrift des Sportteils liest sich schon mal gut, sofern man das Ergebnis des gestrigen Spiels, wie für uns gewohnt, von links nach rechts liest (2:4). Niemand von uns kann ernsthaft die hebräische Schrift lesen, jedoch ergeben die Übersetzungsversuche, dass die Fans der Frankfurter Eintracht immerhin die stimmgewaltigsten der Welt sein sollen.
In Jerusalem gibt es auch über die Weltlieblingssportart, den Fußball, einiges in Erfahrung zu bringen. Der Verein Hapoel Katamon ist aus Fragmenten des sportlich und wirtschaftlich an die Wand gefahrenen Vereins Hapoel Jerusalem entstanden. Obwohl beispielsweise auch der Fußballclub Hapoel Haifa bereits 1924 von Arbeitern ins Leben gerufen wurde, galt die Geschichte von Hapoel Katamon lange Zeit als einzigartig im israelischen Fußball, denn der Club wurde von den eigenen Fans gegründet und bis heute geführt. Vorbilder finden sich unter anderem im Mutterland des Fußballs, wo in den letzten Jahren eine Reihe sogenannter „phoenix clubs“ von enttäuschten Supporters ins Leben zurückgerufen worden waren.
Aufgeteilt auf Taxen, machen wir uns auf den Weg zu einem Treffen mit Vereinsmitgliedern von Hapoel Katamon Jerusalem. Empfangen werden wir von Eitan Perry, einem Vorstandsmitglied des Vereins. Er erzählt uns die Geschichte ihres Vereins, die eigentlich vielmehr die Geschichte zweier Vereine ist. Sie beginnt bei den Fans von Hapoel Jerusalem, die nicht länger zuschauen wollen, wie der Investor, der den Verein gekauft hat, diesen über die Jahre wirtschaftlich ruiniert. Zur konstruktiven Behebung dieses Problem treffen sich etwa 50 Fans um zu beraten, was geschehen soll. Sie entschließen sich dazu Geld zu sammeln, um dem Investor ein Kaufangebot für den Verein zu unterbreiten. Als dieser ablehnt entscheidet man sich schließlich, mit dem Geld einen eigenen Verein zu gründen. Hapoel Katamon Jerusalem ist nach dem eher ärmeren Viertel Katamon im Süden von Jerusalem benannt. Mittlerweile sind seit der Gründung sieben Jahre und 3 Aufstiege vergangen. Derzeit spielt man in der zweiten Liga von Israel in der man endlich auch den alt geliebten Verein Hapoel Jerusalem wiedertrifft. Neben der außergewöhnlichen Vereinsgeschichte sind die Anhänger auch abseits des Rasens sozial engagiert. Fans bieten Kindern Nachhilfe und Sprachkurse und organisieren Fußballturniere zwischen Schulmannschaften aus verschiedenen Stadtteilen Jerusalems. Zudem stellt der Verein auch eine politische Opposition zu diversen Vereinen aus der Gegend. Bei Hapoel Katamon sind Anhänger und Spieler jeder Herkunft herzlich willkommen, was im Israelischen Fußball scheinbar nicht selbstverständlich     ist.
Im Anschluss an das Treffen mit Eitan Perry besuchen wir ein Heimspiel von Hapoel Katamon Jerusalem im Teddy Kollek Stadium gegen Maccabi Yavne. Was spielerisch geboten wird ist ganz okay, wird aber den frenetischen Anfeuerungen auf der Tribüne in keiner Weise gerecht. Immerhin sorgt der Spielverlauf für Spannung. Das Team von Katamon führt mit 2:0 bis Yavne durch zwei Elfmeter ausgleichen kann. Wenige Minuten vor Schluss baut Hapoel aber noch mal Druck auf und  zwingt Yavne‘s Innenverteidiger zu einem Tor,  dem Eigentor zum 3:2. Wir bedanken uns bei der Katamon-Fangemeinde für ihre Gastfreundschaft und den informativen Austausch.
Eine anstrengende Woche steckt in den Knochen und so schleppen wir uns in intellektuell gesättigter Verfassung und mit verhaltener Begeisterung zum Abschlussplenum auf die Dachterrasse unseres Gasthauses. Niemand hätte mit dem lebhaften und anregenden Austausch gerechnet, der in den folgenden Stunden die gesamte Runde in einen Debattierclub verwandeln würde.
Spät am Abend treffen wir noch ein paar Hapoel Fans um den Sieg des Vereins gebührend zu feiern und sich auszutauschen. Bei guten Gesprächen ging der letzte Abend in Jerusalem in den letzten Morgen in Jerusalem über.

(An alle Autoren, die bei diesem Bericht mitgewirkt haben: Herzlichen Dank!)