im gedächtnis bleiben
13.06.2014

Ein Denkmal vor dem Stadion

Schon immer hat der Fußball in Frankfurt ein begeistertes Publikum gefunden. Seitdem 1925 im Stadtwald das Stadion eingeweiht wurde, besuchten regelmäßig tausende Fußballanhänger die hier stattfindenden Begegnungen. Zudem berichtet die Presse von einer  großen und äußerst engagierten Gefolgschaft bei Auswärtsspielen der  Frankfurter Mannschaften. Als beispielsweise Eintracht Frankfurt 1932, ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einzog, brachen etliche Eintrachtfans im Konvoi Richtung Nürnberg auf. Im Nürnberger Stadion unterlag die Mannschaft um Trainer Paul Oßwald vor über 60.000 Zuschauern dem FC Bayern München mit 0:2. 1933 begann mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Das öffentliche Leben änderte sich grundlegend und viele Menschen wurden zu Verfolgten. Unter denen, die auf Geheiß der Machthaber aus gesellschaftlichen Zusammenhängen ausgeschlossen, vertrieben, verhaftet, oder ermordet wurden, waren auch etliche Fußballzuschauer.

Aus dem Anspruch ein Zeichen gegen Rassismus und Fremden-feindlichkeit zu setzen, widmen wir all diesen unbekannten Eintracht-Anhängern ein Denkmal, damit sie und die Umstände ihrer traurigen Geschichte im Gedächtnis bleiben. Wir sind der Meinung, dass das Stadion, als Teil der deutschen Sportgeschichte und Mittelpunkt der heutigen Frankfurter Fankultur, genau die richtige Umgebung für dieses Mahnmal ist. Bei dem Denkmal handelt es sich um eine Stahlplatte, die 10 mm dick,  230 cm hoch und 125 cm breit ist. Aus der Platte wurde eine Silhouette, mit einer Scheitelhöhe von 208 cm, herausgetrennt. So entsteht eine offensichtliche Leerstelle, die die fehlenden Menschen symbolisiert.

Die Skulptur wird am Montagabend, den 23. Juni 2014 um 18:30 Uhr, feierlich eingeweiht.

Ohne die Unterstützung von wohlwollenden und engagierten Partnern wäre dieses Projekt nicht zu verwirklichen gewesen. Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle ganz herzlich.

„You always think of the team you support“ - Bernard Florsham, geflohen 1939

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