im gedächtnis bleiben
22.12.2015

Drei nachahmenswerte Projekte ausgezeichnet / Ehrenpreis verliehen

Seit 2013 zeichnet die Initiative "im-gedächtnis-bleiben" Gruppen und Vereine aus, die sich aktiv gegen Rassismus und Ausgrenzung einsetzen. Auch in diesem Jahr vergab die Jury wieder drei dotierte Preise. Die Preisgelder hatte die Eintracht-Fanszene, namentlich der Fanclub-Dachverband gestiftet.

Initiativen gegen Ausgrenzung und Menschenhass
Das Jahr 2015 war in Frankfurt und vielen anderen Großstädten Deutschlands geprägt von offen auf der Straße artikuliertem Rassismus. Aber auch von zahlreichen Kampagnen und Aktionen, die sich für eine offene und solidarische Gesellschaft einsetzen. Aus vielen Einsendungen wählte die Jury der Initiative "im-gedächtnis-bleiben" wieder drei Projekte aus und prämierte diese mit einem dotierten Preis. Die Preisverleihung fand nun bereits zum dritten Mal im Vorfeld des letzten Bundesligaheimspiels vor der Winterpause auf der Waldtribüne des Eintracht-Museums statt, diesmal also vor der Partie gegen Werder Bremen.

Drei beachtenswerte Projekte in Frankfurt und München
Ausgezeichnet wurde der Eintracht-Fanclub Adler München, die Bildungswerkstatt des Internationalen Bundes im Frankfurter Gallusviertel und der FSV-Fanclub Bornheimer Falken. Die Mitglieder des EFC Adler München veranstalteten im Juli am Münchner Ostpark ein Kleinfeld-Fußballturnier mit unbegleiteten männlichen Jugendlichen unter dem Motto "Eine Stadt, ein Ball, viele Farben", das zu vielen spannenden interkulturellen Begegnungen führte. Ebenfalls mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gestaltete der FSV-Fanclub Bornheimer Falken ein Projekt unter dem Titel „Kicken und Kochen“, das Geflüchtete und Fußballfans entlang der alltagskulturellen Aspekte Kulinarik und Sport zusammenbringt und die Themen gesunde Ernährung und Bewegung thematisiert. Die Mitglieder der Bildungswerkstatt des IB Frankfurt-Gallus reagierten mit einem Projekt auf Hakenkreuz-Schmierereien in ihrem Stadtteil. In Zusammenarbeit mit dem Hausbesitzer und der Stadtverwaltung wurden die Graffiti übermalt, begleitet von einem Rahmenprogramm zu lokalen Erinnerungsorten der NS-Diktatur. Ein Beispiel für aktive Mitgestaltung Jugendlicher an ihrem Wohnort.

Ehrenpreis an Helga Roos
Den Ehrenpreis erhielt in diesem Jahr die Frankfurterin Helga Roos, die sich in ihrer Stadt und hier insbesondere in der Welt des Breitensports und des Zuschauersports Fußball auf vielfältige Weise gegen Faschismus und Rassismus einsetzt. Neben ihrer Arbeit im sozialen Bereich unterstützt sie vor allem im Gallusviertel antirassistische Initiativen oder dokumentiert die örtliche NS-Vergangenheit. Eingebunden in zahlreiche Netzwerke vermittelt Helga Roos dabei gerade auch jungen Menschen die Idee einer freien und solidarischen Gesellschaft. Im Sommer kuratierte sie gemeinsam mit Fußballhistoriker Ulrich Matheja die Ausstellung "Vorwärts und nicht vergessen" zur 1925 im Frankfurter Waldstadion ausgetragenen 1. Internationalen Arbeiterolympiade.

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